Kinderzähne schützen - warum die Prophylaxe so wichtig ist

In den vergangenen Jahren ist ein Rückgang von Karies zu beobachten, die dennoch als Volkskrankheit eingestuft werden kann. Es sind vor allem Kinder und Jugendliche, bei denen häufig kariöse Läsionen auftreten. Ausmaße einer Volkskrankheit nimmt auch die sogenannte Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) an, die bei Kindern und Jugendlichen das Potenzial hat, Karies abzulösen. Wie sich die Karieserfahrung bei Kindern in verschiedenen Altersstufen entwickelt und warum die Prophylaxe geeignet ist, Kinderzähne ausreichend zu schützen, das erfahren Sie hier. 

Die Entwicklung der Karieserfahrung bei Kindern

Im Auftrag der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ) wurden im Rahmen einer repräsentativen Studie im Schuljahr 2015/16 die Kinderzähne von mehr als 300.000 Kinder zahnärztlich untersucht, um die soziale Polarisation von Karies zu ermitteln. Die Studie befasste sich mit dem Mundgesundheitsstatus von drei Altersgruppen, mit 12-jährigen Schülerinnen und Schülern der 6. Klasse, mit 6- bis 7-jährigen Schulanfängern und erstmalig auch mit 3-jährigen Kindergartenkindern aus insgesamt zehn Bundesländern. Diese sogenannten "Epidemiologischen Begleituntersuchungen zur Gruppenprophylaxe" kamen zu dem Ergebnis, dass 78,8 Prozent der 12-jährigen Kinder naturgesunde Gebisse aufwiesen. Anderes gilt für die 6- bis 7-jährigen Schulanfänger, bei denen es lediglich 53,8 Prozent waren. Überraschend ist auch der Prozentsatz der 3-jährigen Kindergartenkinder, denn bereits 13,7 Prozent verfügen über Karieserfahrung.

Das bedeutet, dass insgesamt 86,3 Prozent der untersuchten Kinder naturgesunde Kinderzähne aufweisen, die kariesfrei sind. Damit belegt Deutschland zusammen mit Dänemark international einen Spitzenplatz. Diese Zahlen beweisen, dass die Prophylaxe bei Risikogruppen erfolgreich ist. Auffallend ist, dass die Schulanfänger im Vergleich zu den 12-jährigen eine höhere Karieslast aufweisen. Diese für Deutschland repräsentativen Daten untermauern das, was bereits durch klinische Erfahrungen und regionale Studien ermittelt wurde, nämlich, dass ein Teil der Milchzahnkaries bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt entsteht. Im Ergebnis ist es eine zahlenmäßig kleine Gruppe von Kindern, die bereits an starkem Kariesbefall leidet, der oftmals nur unter Narkose beseitigt werden kann. Insgesamt besteht in Deutschland bei der Prophylaxe und Therapie von Karies im Milchgebiss ein deutlicher Handlungsbedarf, sodass die Prävention und Behandlung von frühkindlicher Karies (ECC) die wichtigste Herausforderung in der Kinderzahnheilkunde ist.

Mangelnde Zahnpflege als Hauptursache für frühkindliche Karies

Dass Kinderzähne so früh von Karies befallen sind, liegt an der mangelnden Zahnpflege und der fehlenden Prophylaxe in Kombination mit einem hohen Konsum an zuckerhaltigen Getränken. Um frühkindliche Karies zu vermeiden, werden eine frühestmögliche zahnmedizinische Betreuung sowie die Aufklärung der Eltern empfohlen. Auf diese Weise kann insbesondere die Mundgesundheit von Kleinkindern verbessert werden. Um die Kinderzähne von klein auf gesund zu halten, werden bei der ersten Vorstellung beim Zahnarzt systematisch Stillgewohnheiten sowie Ernährungs-, Trink- und Mundhygienegewohnheiten abgefragt. Im Rahmen der Prophylaxe werden entsprechende Tipps gegeben, die die Zahngesundheit fördern. Darüber hinaus gibt es vielfältige Informations- und Demonstrationsmaterialien. Dazu gehören Zahnungshilfen, Zahnbürsten und Zahnpflegeartikel, mit denen Kinderzähne gepflegt werden.

Um insbesondere Kleinkindern den Besuch beim Zahnarzt so angenehm wie möglich zu machen, kann die Befundaufnahme auf dem Schoß der Eltern oder auf zahnärztlichen Liegen durchgeführt werden. Auf diese Weise werden erste Anzeichen von Kariesaktivitäten frühzeitig erkannt und können behoben werden. Gemeinsam mit der Betreuungsperson werden die verschiedenen Methoden der Prophylaxe gezeigt und erläutert sowie am Kind geübt.

Um die Gesundheit der Kinderzähne zu erhalten, werden folgende Maßnahmen im Bereich der Prophylaxe empfohlen:

  • Eine frühzeitige zahnärztliche Vorstellung ab dem ersten Milchzahn
  • Regelmäßige zahnärztliche Kontrolle
  • Tägliches häusliches Putzen der Kinderzähne
  • Bei Risikogruppen eine zusätzliche alters- und risikogerechte Fluoridapplikation

Die Prophylaxe als wirksamer Schutz für Kinderzähne

Mit der Prophylaxe ist es möglich, dass Kinder kariesfrei aufwachsen. Sowohl Eltern als auch Kinder sollten darüber aufgeklärt werden, warum gründliches Zähneputzen und regelmäßige Zahnarztbesuche so wichtig für gesunde Kinderzähne sind. Um Eltern und Kindern anschaulich zu erklären, wo sich Problemstellen befinden, wird der bakterielle Biofilm auf den Zähnen angefärbt. Anschließendes Zähneputzen und erneutes Einfärben verdeutlichen, wie erfolgreich diese Form der Prophylaxe sein kann: Die Intensität der Farbe ist deutlich reduziert oder bleibt ganz aus, wenn der bakterielle Biofilm durch das Zähneputzen vollständig beseitigt wurde.

Ist das Kariesrisiko deutlich erhöht, reicht im Rahmen der Prophylaxe Zähneputzen nicht mehr aus. Für Kinder ist dann als zusätzliche Maßnahme die Applikation eines fluoridhaltigen Schutzlacks empfehlenswert, der die Demineralisation hemmt und die Remineralisierung des Zahnschmelzes fördert. Fluorid stößt an seine Grenzen, wenn säurebildende Mikroorganismen überwiegen. Dann ist der Einsatz von Stoffen wie Chlorhexidin empfehlenswert, um die Keime zu reduzieren. Das Aufbringen des Schutzlackes ist einfach und schmerzlos. Die gereinigten Zahnoberflächen werden trockengelegt, und eine feine Schicht des Schutzlacks wird mit einem feinen Bürstchen aufgetragen, wobei auf ein anschließendes Ausspülen verzichtet wird. Die Applikation des Lacks kann vierteljährlich und bei Bedarf auch in kürzeren Abständen erfolgen.

Zusätzliche Kosten mit einer Zahnzusatzversicherung für Kinder versichern

Es gibt Zahnzusatzversicherungen speziell für Kinder, die umfassenden Schutz für Kinderzähne bieten und die die Kosten übernehmen, die von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nicht finanziert werden. Das gilt insbesondere für die Bereiche, die für Kinder besonders wichtig sind, nämlich für die Prophylaxe und für die Kieferorthopädie. Die Kostenerstattung beträgt je nach Tarif bis zu 100 Prozent. Ein kostenloser und unverbindlicher Versicherungsvergleich mit unserem Vergleichsrechner hilft Ihnen, den passenden Tarif für Ihr Kind zu bestmöglichen Konditionen zu finden.

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